Die Fellpflegefibel soll Ihnen als Orientierung dienen. Jeder Hund ist individuell und so unterscheiden sie sich auch in der häuslichen Pflege. Dennoch gibt es einige Handgriffe, die durchaus jedem Hund vertraut sein sollten und die sie durch Routine trainieren können. Diese Alltagsroutine für sämtliche Rassen und Mischlinge soll Inhalt der Fellpflegefibel sein..
Der Welpe zieht ein
Wenn ein kleiner Hund einzieht, wird das eigene Leben mächtig auf den Kopf gestellt und alles scheint sich um den neuen Mitbewohner zu drehen. Freunde, Nachbarn und Verwandte kommen, um den Welpen zu begrüßen – erste Tierarztbesuche stehen an und vielleicht besucht man eine Spielgruppe in einer Hundeschule.
Bei all der Aufregung rund um das neue Familienmitglied empfehle ich Ihnen, das Thema der Fellpflege von Anfang an mit in ihren Alltag einzubinden. Viele Hundebesitzer greifen das erste Mal zur Bürste, wenn der Eindruck entsteht, es sei mal nötig.
Oft sind da bereits erste kleine Verknotungen im Fell und der junge Hund leistet Widerstand, wenn es ziept und man selbst bricht ab, weil die Angst besteht, dem Hund weh zu tun. Der kleine Hund lernt schnell das Widerstand zum Erfolg führt und die notwendige Fellpflege wird zukünftig wahnsinnig anstrengend.
Einfacher ist der Weg, sich und den Hund daran zu gewöhnen, wenn noch keine ziependen Knoten im Fell sind. Machen Sie es sich in den ersten Wochen zur Routine, den Hund täglich kurz zu bürsten. Am besten wählen Sie eine Zeit, zu der der Hund müde und ausgepowert ist.
Üben Sie in diesem Zusammenhang auch, dem Hund ins Maul und in die Ohren zu schauen. Ebenso hilfreich für die spätere Pflege ist es, wenn Sie üben, die Pfoten des Hunden festhalten zu können, ohne das er sich herauswindet, berühren Sie dabei ruhig auch einzelne Krallen.
Der Hund lernt durch viele Wiederholungen, dass es völlig normal ist, wenn sein Mensch ihn pflegt und überall berührt. Binden Sie gern alle Familienmitglieder in diese Routine ein, dass stärkt das Vertrauen des Hundes in unterschiedliche Personen und macht ihn offener für spätere Behandlungen beim Tierarzt oder in einem Hundesalon.
Und noch ein Tipp: Baden Sie den Welpen in den ersten Wochen ruhig auch immer mal. Sie müssen dabei nicht jedes Mal ein Shampoo benutzen… ein kurzes und liebevolles abbrausen mit lauwarmem Wasser reicht vollkommen, um dem Hund zu zeigen, dass auch hier nichts schlimmes passiert und er dem Menschen vertrauen kann. Sprechen Sie dabei mit sanfter Stimme zu ihrem Welpen.
Fellpflege beim erwachsenen Hund
Wenn ihr Hund kein Welpe mehr ist und Sie ihn an eine regelmäßige Fellpflege gewöhnen wollen, gehen Sie es am besten wie bei einem Welpen an. Nehmen Sie sich anfangs täglich ein paar Minuten Zeit, um den Hund in entspannten Phasen zu bürsten. Sollte der Hund bereits Verknotungen oder gar Filz im Fell haben, lassen Sie sich von einem guten Hundefriseur helfen und eine saubere Basis für Zuhause schaffen.
Hat der Hund sich durch tägliche Wiederholungen daran gewöhnt, dass sie sein Fell mit Bürste und Kamm pflegen, so können Sie die Intervalle dehnen und müssen nicht mehr täglich ran. In dieser Phase bürsten Sie ihren Hund 3-4 mal in der Woche. Wenn Sie keine Veränderung am Verhalten des Hundes feststellen, können Sie dazu übergehen, den Hund einmal wöchentlich zu Bürsten. Die Bereiche hinter den Ohren, an den Beinen und unter den Achseln sollten dabei besonders gründlich gebürstet werden.
Bürsten, aber richtig!
Zunächst sei gesagt, Bürste ist nicht gleich Bürste. Für unterschiedliche Felltypen / Rassen werden unterschiedliche Bürsten benötigt.
Beginnen Sie damit, den Hund mit der richtigen Bürste sanft zu bürsten, Sie müssen und sollen dabei keinen Druck ausüben. Drücken Sie zu doll auf, wird es für den Hund unangenehm und er wird ihnen dies zeigen.
Wenn Sie mit der Bürste gut und leicht durchs Fell ihres Hundes streichen können, dann ist der erste Schritt geschafft.
Um langfristig verfilztes Fell zu vermeiden, ist es wichtig, im zweiten Schritt mit einem Kamm nachzuarbeiten. Kämmen Sie nun durchs Fell des Hundes und der Kamm stößt auf Widerstand, so greifen Sie an dieser Stelle erneut zur Bürste. Ziel ist es, dass der Kamm an jeder Stelle leicht durchs Hundefell gleiten kann, ohne hängen zu bleiben.
Für Fragen rund ums Thema Fellpflege stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. Vereinbaren Sie gern einen kostenfreien Beratungstermin zur richtigen Pflege für Zuhause.